Der musikalische Zyklus
Mit der nächsten Figur wird es wieder fröhlicher, ja sogar sehr ausgelassen. Es ist die bekannte
„Flora“, deren Domäne mittlerweile die Gartenplastik und Landschaftsgärtnerei ist. Flora war die Göttin der Jugend und des fröhlichen Lebensgenusses, schließlich auch die der Schwangerschaft, deren Symbol die Blüte ist. Zu ihren Ehren wurde in Rom vom 28. April bis 3. Mai gefeiert. Alles wurde geschmückt und selbst die sonst schwarze Kleidung wurde durch farbenfrohe Töne ersetzt. Flora huldigte man – es lässt sich vermuten – mit Blumen. Aber auch mit Schaustellern und frivoler Unterhaltung.
Es gibt auch heute noch frühlingshafte Volksfeste, bunt geschmückt und voll erotisch angehauchter Ausgelassenheit. Das bekannteste ist natürlich der brasilianische Karneval und aufgrund der Seelenverbindung zum Flora-Fest lag die Samba für die musikalische Umsetzung nahe. Das Hauptmotiv des Themas ist übrigens Tschaikowskis Blumenwalzer entlehnt, wird umgekehrt und in Sequenzen weiterverarbeitet, bis die „Fiesta“ mit Improvisationen über südamerikanische Rhythmen weitergeht.